Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die durch den Erreger Borrelia burgdorferi verursacht wird. Sie wird in der Regel von Zecken übertragen und kann sowohl für Menschen als auch für Tiere eine gesundheitliche Bedrohung darstellen. Besonders Pferde sind betroffen, da sie häufig in Gebieten grasen, in denen Zecken verbreitet sind.
Symptome
Die Symptome der Borreliose können sehr unterschiedlich und unspezifisch sein, was die Diagnose erschwert. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Lahmheit:
Häufig aufgrund von Gelenkentzündungen. - Fieber:
Ein plötzlich ansteigendes Fieber kann auftreten. - Steifheit:
Besonders morgens oder nach Bewegung.
- Schwäche und allgemeines Unwohlsein:
Das Pferd zeigt eine reduzierte Leistungsbereitschaft. - Hautveränderungen:
Es können schmerzhafte, entzündete Hautstellen auftreten. - Veränderungen im Verhalten:
Das Pferd zeigt Zeichen von Schmerzen, ist nervös oder unruhig.
Nicht jedes Pferd zeigt alle Symptome und die Schwere der Beschwerden kann stark variieren.
Ursachen
Borreliose wird durch Bakterien der Borrelia-Gattung verursacht, die hauptsächlich durch Zeckenbisse auf das Pferd übertragen werden. In Europa ist insbesondere die Zecke Ixodes ricinus als Überträger bekannt. Die Bakterien dringen in den Körper des Pferdes ein und können sich im Gewebe, vor allem in den Gelenken und Muskeln, ansiedeln. Zecken, die Borrelien übertragen, sind vor allem in feuchten und grasbewachsenen Gebieten aktiv.
Diagnose
Die Diagnose von Borreliose beim Pferd basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen und spezifischen Tests, da die Symptome häufig unspezifisch sind und auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Eine präzise Diagnostik ist daher von grosser Bedeutung.
Ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik sind Bluttests, bei denen nach Antikörpern gegen Borrelia burgdorferi gesucht wird. Diese Antikörper weisen auf eine Infektion mit dem Erreger hin und sind ein Indiz für eine bestehende Borreliose-Infektion.
In einigen Fällen werden auch Ultraschall und Röntgenaufnahmendurchgeführt, um mögliche Gelenkveränderungen oder Entzündungen zu erkennen, die durch die Borreliose verursacht werden können. Diese bildgebenden Verfahren helfen, die Auswirkungen der Infektion auf die Gelenke und das Gewebe sichtbar zu machen.
In vielen Fällen sind mehrere Tests notwendig, um eine sichere Diagnose zu stellen, da die Symptome der Borreliose beim Pferd oft nicht eindeutig sind und mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können.
Behandlung
Die Behandlung der Borreliose beim Pferd erfolgt in der Regel mit Antibiotika, wobei eine frühzeitige Therapie entscheidend ist, um schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden. Zu den gängigsten Behandlungsansätzen gehören mehrere Therapieformen:
Die Antibiotika-Therapie ist die Grundlage der Behandlung. In den meisten Fällen werden Tetracycline oder Doxycyclin eingesetzt, um den Erreger Borrelia burgdorferi zu bekämpfen. Die Dauer der Behandlung variiert, kann aber mehrere Wochen betragen, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig abgeklungen ist und Rückfälle vermieden werden.
Zusätzlich wird eine Schmerztherapie durchgeführt, um die Gelenk- und Muskelschmerzen zu lindern, die häufig mit einer Borreliose-Infektion einhergehen. Hierfür werden entzündungshemmende Medikamente wie nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) verabreicht, die helfen, Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren.
Zur Förderung der Heilung und Unterstützung der Mobilität können auch manipulative Therapieformen sinnvoll sein. Diese helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Gelenkfunktion zu verbessern.
Es wird ausserdem empfohlen, den Gesundheitszustand des Pferdes regelmässig zu kontrollieren, sowohl während der Behandlung als auch danach. So können mögliche Langzeitfolgen frühzeitig erkannt und behandelt werden, um die vollständige Genesung des Pferdes zu gewährleisten.