Sarkoide

Sarkoide

Sarkoide sind die häufigsten Hauttumoren bei Pferden und können an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten. Diese gutartigen Tumoren sind meist langsam wachsend, aber in einigen Fällen können sie schmerzhaft werden oder das Leben des Pferdes beeinträchtigen. Sarkoide sind nicht bösartig, aber ihre Behandlung und Überwachung sind wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. 

Symptome

Sarkoide können in unterschiedlichen Formen auftreten und variieren in Grösse, Aussehen und Lokalisation. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Knötchen oder Wucherungen auf der Haut: 
    Sarkoide erscheinen oft als kleine, erhabene Knötchen oder Warzen auf der Haut des Pferdes. Es können aber auch flache Haarlose Stellen sein. Diese können sich in Grösse und Form verändern. Es gibt ca. 5 verschiedene Formen.
  • Veränderte Hautstruktur: 
    Die Tumoren sind häufig verhärtet und können eine unregelmässige Oberfläche aufweisen, die rau oder glatt sein kann.
  • Blutungen oder Eiterung: 
    Sarkoide, die auf den Schleimhäuten oder in Bereichen mit hoher Reibung (z.B. Augenlider oder Genitalbereich) auftreten, können bluten oder eitrig werden.

     

  • Juckreiz oder Hautirritationen: 
    An der betroffenen Stelle kann es zu Juckreiz, Hautirritationen oder Schmerzen kommen, was das Pferd zu vermehrtem Kratzen oder Scheuern anregen kann.
  • Vergrösserung oder Ausbreitung: 
    Sarkoide können mit der Zeit wachsen und sich an benachbarte Hautstellen ausbreiten.
     

Ursachen

Die genaue Ursache für die Entstehung von Sarkoiden ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Faktoren, die mit ihrem Auftreten in Verbindung gebracht werden:

  • Virusinfektion: 
    Sarkoide werden häufig mit dem bovinen Papillomavirus (BPV) in Verbindung gebracht. Dieser Virus ist bei Pferden weit verbreitet und kann unter bestimmten Bedingungen Hauttumore hervorrufen.
  • Genetische Veranlagung: 
    Es wird angenommen, dass einige Pferderassen eine genetische Prädisposition für die Entwicklung von Sarkoiden haben. Besonders Pferde der Rassen Vollblut, Araber, Kaltblüter und einige Warmblutpferde zeigen eine höhere Häufigkeit.
     
  • Verletzungen oder Hautirritationen: 
    Häufige Hautverletzungen, Narbenbildung oder chronische Hautirritationen können die Entstehung von Sarkoiden begünstigen, insbesondere in Bereichen, die wiederholt mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
  • Immunsystem: 
    Ein geschwächtes Immunsystem kann die Entstehung von Sarkoiden fördern, da das Immunsystem normalerweise dazu beiträgt, abnormale Zellwachstumsprozesse zu kontrollieren.

Diagnose

Die Diagnose eines Sarkoids beim Pferd erfolgt durch den Tierarzt unter Verwendung verschiedener Methoden, um den Tumor und seine Eigenschaften genau zu bestimmen. Eine gründliche klinische Untersuchung ist der erste Schritt, bei dem der Tierarzt das Pferd sorgfältig auf Wucherungen oder Veränderungen der Hautstruktur untersucht. Hierbei werden Grösse, Form und Lage der Tumoren genau beurteilt, um eine erste Einschätzung vorzunehmen.

Um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um ein Sarkoid handelt, kann eine Biopsie durchgeführt werden. Dabei entnimmt der Tierarzt eine Hautprobe, die anschliessend mikroskopisch untersucht wird. Diese Untersuchung hilft, das Sarkoid von anderen möglichen Hautveränderungen zu unterscheiden.

In Fällen von tiefen oder schwer zugänglichen Sarkoiden kann der Tierarzt bildgebende Verfahren wie Ultraschall einsetzen. Dieses Verfahren hilft dabei, die Ausdehnung des Tumors und mögliche Auswirkungen auf tiefere Gewebe zu beurteilen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Diagnose ist die Differentialdiagnose. Hierbei wird überprüft, ob es sich nicht um andere Hauterkrankungen oder Tumoren handelt, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Diese genaue Abklärung ist wichtig, um eine präzise Diagnose zu stellen und eine passende Behandlung zu ermöglichen.
 

Behandlung

Die Behandlung von Sarkoiden beim Pferd ist in der Regel individuell abgestimmt und hängt von der Art, Grösse und Lokalisation des Tumors ab. Aufgrund der unterschiedlichen Reaktionen der Sarkoide auf verschiedene Behandlungsmethoden erfordert jeder Fall eine massgeschneiderte Therapie. Zu den gängigsten Behandlungsoptionen gehören:

  • Chirurgische Entfernung: Eine mögliche Behandlung von Sarkoiden ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Dabei wird der Tumor vollständig herausgeschnitten, um eine erneute Bildung zu verhindern. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Tumoren wieder auftreten, wenn nicht alle betroffenen Zellen entfernt wurden.
  • Kryotherapie (Kältebehandlung): Für kleinere Sarkoide kann die Kryotherapie, bei der die Tumoren mit flüssigem Stickstoff vereist werden, eine effektive Methode sein. Diese Behandlung zerstört abnorme Zellen und lässt das Sarkoid abheilen.
  • Laserbehandlung: Der Einsatz von Laserlicht eignet sich insbesondere bei schwer zugänglichen Sarkoiden. Durch den Laser können Tumoren verkleinert oder entfernt werden.
  • Chemotherapie: Eine medikamentöse Behandlung, etwa mit Imiquimod oder 5-Fluorouracil, kann zur Bekämpfung von Sarkoiden eingesetzt werden. Diese Medikamente fördern die Immunreaktion des Pferdes und hemmen das Wachstum der Tumorzellen. Aber auch andere chemotherapeutische Salben bieten eine effektive Möglichkeit einer lokalen Sarkoidbehandlung.
  • Strahlentherapie: In einigen Fällen, wenn andere Methoden nicht ausreichend wirksam sind, kann eine Strahlentherapie zur Behandlung von Sarkoiden genutzt werden. Sie hilft, die Tumoren zu schrumpfen oder deren Wachstum zu stoppen.
  • Immunmodulatoren: Einige Behandlungen, wie die Anwendung von Bacillus Calmette-Guerin (BCG) Impfstoffen, zielen darauf ab, das Immunsystem zu stimulieren, um den Tumor zu bekämpfen.

Die Wahl der richtigen Behandlung hängt vom individuellen Fall ab, weshalb eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt notwendig ist, um die beste Therapieoption zu wählen.